Es gibt kein Wunder

 Wildbad im Schwarzwald

In Herrenhilfe verlebt Margarete unbeschwerte Tage, sie vergisst ihr schweres Schicksal, ist voller Tatendrang, Abenteuerlust und Hoffnung. Sie spielt mit den Kindern, erzählt Geschichten, ist voller unbändiger Lebensfreude. Sie bewegt sich selbständig durch über den Boden rutschen, das was ihre Mutter, ihr untersagte weil es die Kleider ruinierte und entdeckt das schwerelose Bewegen im Wasser, sie ist glücklich wie noch nie in ihrem Leben. 
Aber natürlich besteht eine Kur nicht nur aus Spielen und Toben, auch Anwendungen musste das Kind über sich ergehen lassen. So wurde ihr eine Apparatur (eine Neuerung die Dr. Werner viel Geld gekostet hat) ans Bein geschnallt die sie unterstützen und das Bein kräftigen sollte. Diese schwere Apparatur führte eines Tages dazu, dass Margarete aus der Kutsche fiel und sich dank ihres Schutzengels zum Glück nicht verletzte. "Das hätte schlimm ausgehen können". meinte der Doktor. Danach wurde der Apparat wieder entfernt.

Unterricht gab es auch und Andachten mit Gesang und Bibellesungen.

Nach Ablauf von sechs Wochen wird klar, das Margaretes Kuraufenthalt verlängert werden muss, die Behandlungen sollten nicht abgebrochen werden. Der Stiftungsrat, der auch schon für die sechs Wochen einen Teil der Kosten trug, springt mit 25 Gulden pro Monat für weitere drei Monate ein. Zum 26. Juli 1856 werden die Kosten des Aufenthaltes mit 78 Gulden und 52 Kreuzern bewilligt und an Dr. Werner direkt ausgezahlt. 

Nach sechs Monaten wird Margarete am 11. November 1856 von ihrer Mutter heim geholt. 

Im Sommer 1857 wird ein zweiter Heilungsversuch unternommen, auch hierfür übernimmt der Stiftungsrat der Stadt Giengen die Kosten. Diesmal wird Margarete von ihrer Patentante der jüngeren Schwester ihrer Mutter, Appolonia Hähnle (geb. Hähnle), nach Ludwigsburg gebracht.
Vier Monate dauert diesmal der Aufenthalt in Ludwigsburg und anschließend Wildbad. Margarete genießt auch den 2. Sommer in Ludwigsburg und Wildbad in vollen Zügen, es war sicher wie ein nach Hause kommen, da sie nun schon alles kannte. "14. Juli - 19. Oktober 1857 Ausgabe von 62 Gulden und 45 Kreuzern."

"unfähig für den Vollgenuss des irdischen Lebens wie für die spätere Erfüllung der Ansprüche, welche die Gesellschaft an ihre einzelnen Glieder zu machen berechtigt ist".
Margarete wird als "Ungeheilt" entlassen, die Welt der Eltern bricht in sich zusammen, alle Hoffnungen, all das viele Geld, umsonst. Wer soll nun Zeitlebens auf sie aufpassen? Wer soll sie versorgen, wenn sie Eltern nicht mehr sind? Sie selbst gibt die Hoffnung auf Heilung erst mit knapp 18 Jahren auf, auch um endlich zur Ruhe zu kommen.
Als sie die Mutter vom Bahnhof abholt, staunt diese nicht schlecht als man ihr sagt, das der Rollstuhl in dem Margarete sitzt und ohne Probleme geschoben werden kann, jetzt Margarete gehört.

Nun da sie die ersten beiden großen "Ferien" ihres Lebens hinter sich gebracht hat, ist in der Schule viel nachzuholen.

 

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Update 26. Januar 2024

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