Der Film


Margarete Steiff, der Film
 
 


2005 entstand ein Film mit Heike Makatsch in der Hauptrolle.
Bedauerlicher Weise kam man im Eifer des Gefechtes mit Ereignissen und Jahrzehnten etwas durcheinander und so kann man den Film  zwar als durchaus sehenswert, gelungen und zauberhaft aber nicht als autobiografisch bezeichnen.

So ist es nicht Margarete die unbedingt zur Schule will, es ist die Mutter die sich auch gegen den Vater durchsetzt und Margarete in der Schule anmeldet. Einzig bei der Nähschule setzt sich Margarete gegen alle Wiederstände durch.

Vieles wird nur am Rande erwähnt und manches kommt etwas durcheinander wie die Reise nach Ludwigsburg, die im Film nach Wien geht. Für damalige Zeiten war schon die Fahrt in das benachbarte Ulm eine Weltreise.

Im Film tritt sie diese Reise nicht als neunjähriges Kind (1856) mit der Mutter, sondern als junge Frau und alleine an.

Auf dieser Reise begegnet sie laut Film dem Nähmaschienenvertreter Julius Tichy, der ein amoröses Interesse an ihr zu haben scheint. Im Film heiratet er Margaretes beste Freundin Charlotte.
Margaretes beste Freundin hieß Marie Glatz geb. Hähnle und war ihre Cousine.

Im Film erwähnt man den Kurort Wien, Margarete Steiff kurte aber in Ludwigsburg am Nekar (ca. 100 km von Giengen) und in Wildbad im Schwarzwald. Auch wird Dr. Werner als Wiener dargestellt, was wohl dem Schauspieler Harald Krasnitzer geschuldet ist, der den Arzt verkörpert. Gebütrig stammt Dr. Werner aber aus Stuttgart.

D
as unfreiwillige "Bad" in der Brenz es wird im Film als Leiterwagenunfall dargestellt. Obwohl Margarete und Fritz diese halsbrecherischen Fahrten oft unternahmen und dabei viel Staub aufwirbelten, erlitten sie nie einen Unfall.
Das unfreiwillige Bad in der Brenz fand im Sommer 1855 bei einem Heuwagenunfall statt, wobei alle vier Steiff-Kinder in der Brenz landeten als der Nachbar einem entgegenkommenden Fuhrwerk auswich und Heu und die darauf sitzenden Kinder in die Brenz entlud. Außer nassen Kleidern und kleineren Blessuren waren aber alle vier wohlauf.

Als Margarete 24 Jahre alt war, verunglückte sie allerdings schwer mit dem Rollstuhl und brach sich dabei den linken Fuß. Der "Bremser" war in diesem Fall Paul Groß, der Sohn des Stadtpfarrers der Margarete nach einem langen Arbeitstag nach hause schieben sollte. Die Höllenfahrt endete mit Hautabschürfungen vor allem im Gesicht, Fußbruch und Beschimpfungen  seitens der Giengener Bürger und Tante Ursche die kein Verständnis für die "Sauserei" ihrer unvernünftigen Nichte hatte.


Auch wird im Film Fritz (Bruder/Friedrich Steiff) für den Bären "verantwortlich" gemacht. Es ist aber Richard Steiff sein Sohn, der den beweglichen Bären entwirft. Im Film ist Richard auf der Leipziger Messe noch ein Kind, die Messe war 1906 und da war Richard 29 Jahre alt.

Im Film hat es den Anschein als hätte Margarete die Idee mit dem Geschäft, Pauline und Marie werden hier regelrecht die Angestellten von Margarete. Dies trifft aber nicht zu, denn als Margarete in die Schneiderei mit einsteigt, haben die Schwestern schon das Putzgeschäft.
 
Sicher ist es schwer eine Geschichte rund um diese erfolgreiche Frau zu zeigen und dabei alle wichtigen Eckdaten noch spannend herüber zu bringen. Aber man wünscht sich beim betrachten des Films mehr Authentizität.

Schön sind die Schauplätze gewählt, die auch die Fabrik zeigen. Auch der "familiäre" Zusammenhalt der Belegschaft kommt sehr gut rüber.

 
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Update 26. Januar 2024

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