Die Augen

Steiff, ein Steifftier hat Seele

Die Augen eines Steifftieres geben ihm Ausdruck und Seele. Schon von Anfang an wird bei Steiff ein besonders Augenmerk auf die Augen gelegt. Sie sind qualitativ hochwertig und wirken auf den Betrachter durch ihre lebendige Tiefe.

Allein an den Augen lässt sich aber keine zeitliche Eingrenzung vornehmen. Über Jahrhunderte hinweg werden hintermalte Glasaugen verwendet. In der mageren Zeit nach den Kriegen wurde vielfach auf alte Bestände zurück gegriffen. Nur sehr grob lassen sich die Jahre der einzelnen Augentypen einordnen.

So wurden 1880 bis etwa 1900/05 schwarze Perlaugen aus Holz oder Masse verwendet.

Ab 1895/1910 wurden Schuhknopfaugen matt- schwarz aus Masse (Pech) mit Metallöse eingezogen.

Bereits 1892 gab es Schuhknopfaugen aus Glas, der Kunde konnte selbst entscheiden ob er sie gegen Aufpreis haben wollte.


Glasaugen verleihen den Steifftieren ihren natürlichen Ausdruck, sie wirken lebendig.
Schuhknopfaugen sind billiger als Glasaugen, darum verwundert es einen auch nicht, wenn sie vor der Jahrhundertwende bis 1910 vorallem bei Teddybären verwendet wurden.

Ab 1910 werden immer mehr Steifftiere und Puppen mit zweifarbigen Glasaugen hergestellt. Schon während und vor allem nach dem ersten Weltkrieg wird auf die alten Bestände an Schuhknopfaugen und schwarzen Glasaugen zurück gegriffen, Glasaugen mit Pupille waren weder im Aus- noch im Innland zu bekommen.

Warum hintermalte Glasaugen? 

Bereits die ersten Glasaugen waren hintermalte Augen, dabei wird eine Farbschicht auf der Rückseite des Auges aufgetragen und eingebrannt. Die durchscheinende Farbe gibt dem Auge einen lebendigen Ausdruck. Glasaugen gab es in schwarz, blau oder braun mit runder schwarzer Pupille, in grün-gelb mit schwarzer Schlitzpupille (Katzenaugen), oder grün/gelb mit runder Pupille (Eulenaugen floriszierend).

1919/20 und 1932/34 wuden nachweislich keine hintermalten Glasaugen verwendet. Es wurden Augen aus eingefärbtem Glas mit schwarzer Pupille verwendet. Auch andere Stofftierproduzenten benutzen solche Augen, z.B. Fa. Teddy Hermann.

1911 tauchen bei einigen Puppen Glasschielaugen auf, diese werden bis in die 60er Jahre meist bei Hunden eingesetzt z.B. Hexie. Sie bestehen aus einem weißen Untergrund auf den eine schwarze Pupille aufgesetzt wurde. In den 30er Jahren kommen hintermalte Glaseckaugen oder auch Pudelaugen genannt dazu. Hier wurde eine kleine weiße Ecke (Punkt) an zwei Seiten des Auges (gegenüberliegend) angebracht. Diese Augen findet man bei Pudeln der 50er Jahre recht häufig. Auch beim Scottchterrier Scotty sind sie zu finden. 

Um den Augen noch mehr Natürlichkeit zu verleihen und mehr Audsruck zu geben, wird manchmal ein Stück Filz sichtbar unter das Auge gelegt, so z.B. auch beim Jungelefanten von 1953, verschiedene Entenmodelle. 

Für Steiffaugen typisch ist die herausretende Öse, wobei nur wenig Draht heraussteht und einen kleinen Glassteg frei gibt. Steiffaugen sind eher abgeflacht und nicht zu stark nach außen gewölbt. Ab ca. 1957 werden vermehrt Kunststoffaugen eingesetzt so dass Ende der 60er Jahre keine Glasaugen mehr im laufenden Programm verwendet werden. Glasaugen finden sich nur noch bei Studiotieren (Displaytiere/Schaufenstertiere).

Die Augen wurden getrennt an Doppelfäden (manchmal auch vierfach) mit Hilfe einer Augenziehnadel durch den Kopf von vorne nach hinten durchgezogen. Die Fadenenden wurden am Hinterkopf verknotet und die Enden der Schnüre nach innen in den Kopf gezogen. Die Schnüre sind unterschiedlich dick und richten sich nach der Größe des Steifftieres. Auch Kunststoffaugen wurden bis Ende der 70er Jahre so eingezogen, erst Ende der 70er Anfang der 80er Jahre verwendet man Sicherheitsaugen aus Kunststoff.

Die heutigen Augen werden, nach den neusten Sicherheitsstandarts für Kinderspielzeug, mit einem speziellen Stanzverfahren (Schussverfahren) im Stoff befestigt. Diese Befestigung muss einer Belastung von 90 ATÜ standhalten. 
 


© 2006 - 2024 Copyrightvermerk: Wer Fotos oder Texte meiner Homepage ohne mein Wissen oder Erlaubnis für Veröffentlichungen nutzt oder nutzbar macht, mit ihnen Gewinne erzielt oder sich in irgend einer Form damit einen Vorteil oder Nutzen verschafft, wird ohne ansehen der Person bei den zuständigen Behörden angezeigt und muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen

Update 26. Januar 2024

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden