ab 1888
Die Idee für Reittiere entsteht
Fritz entwickelt ein Gestell aus Holz, später aus Eisen, das gibt dem Tierkörpern halt. Schon sehr früh hat Fritz Steiff die Idee Filztiere auf Räder zu stellen.
1888 wird ein neues, behindertengerechtes Wohn- und Geschäftshaus geplant, das 1890 in der Mühlstraße (heute Margarete-Steiff-Straße) als "Filz-Spielwaren-Fabrik" entsteht. Hier wohnt Margarete mit Johanna Röckh, zwanzig Jahre kümmert sich Johanna um das Wohl ihrer Freundin.
1892 versucht sich Margarete durch ein Patent auf die weiche Stopfung vor Nachahmern zu schützen. Durch einen Einspruch der Fa. Gothar (stellte seit 1879 Filztiere her) wird der Patentantrag abgelehnt. Margarete versieht ihre Filztiere nun mit einer Schutzmarke, einem Kamel das 1892 auf dem Titelbild ihres bunt illustrierten Kataloges erscheint. Die Spielwaren entwickeln sich immer mehr zum wirtschaftlichen Faktor.
Am 3. März 1893 wird dann die Spielwaren-Fabrik als "Margarete Steiff Filz-Spielwaren-Fabrik Giengen/Brenz" ins Handelsregister eingetragen.
1894 entsteht die erste Steiffpuppe mit unzerbrechlichem Kopf. Im selben Jahr stellt Margarete den ersten Handelsvertreter ein. Es folgen erstmals bunte Hähne aus Filz mit Drahtbeinen und Bindfadenwicklung.
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Von Unten nach Oben: Paul, Richard, Franz, Hugo, Otto, Ernst |
Ab 1897 - 1927 treten Margarete Steiffs
Neffen nach und nach in die Filz-Spielwaren-Fabrik ein.
Nach Richard (1877-1939 Eintritt 1897),
Paul (1876-1954- Eintritt 1899) und
Franz (1878-1908 Eintritt 1898) auch
Otto (Eintritt 1900), Hugo (1884-1954 Eintritt 1906) und Ernst (Eintritt 1927).
Die neue Steiffgeneration
ist in die Zeit der
technischen Neuerungen
und Erfindungen
hinein geboren.
Kaum auf dem Markt,
kaufen sich die Steiffs
eine Fotokamera.
Alles was Firma und
Haus boten wurde
in Bildern festgehalten. |
Paul der Zeichner steht nun der Ideenwerkstatt (Entwurf- & Versuchsabteilung) vor, Franz der Textieldesigner, Otto der Kaufmann, Hugo der Rationalisierungsfachmann und Ernst der erst Schlosser gelernt hatte und später dann als Elektroingenieur in die Firma eintrat.
Richard der kreative Designer wird gern als der Lieblingsneffe von Margarete Steiff bezeichnet. Sie schätzte an ihm seine Offenheit, Nüchternheit, seine Kreativität und seinen (häufig schwarzen) Humor. Dennoch waren ihr alle Nichten und Neffen gleich lieb und sie hing mit mütterlichem Herzen an jedem einzelnen "ihrer" Kinder.
1897/1898 Der Elefant wird als Schutzmarke eingeführt.
1897/1899 sind die entscheidenden Jahre. Auslandkontakte werden geknüpft. Paul reist nach Amerika. Nach Vertretungen in London und Hamburg entstehen Niederlassungen in Florenz und Amsterdam.
1899 Richard reist nach England, die Fabrik wird erweitert, der Mittelteil der die beiden Wohnhäuser Mühlstr. 1, 3 und 5 verbindet wird gebaut.
1900 ist der Bau fertiggestellt.
1902 kaum sind die baulichen Veränderungen vergangen, plant man schon eine weitere Vergrößerung. Es arbeiten bereits 200 feste Angestellte Näherinnen und Stopfer in der Spielwarenfabrik Steiff.
1902/03 entsteht nach den Plänen Richard Steiffs das im Volksmund "Jungfrauenaquarium" genannte Firmengebäude aus Eisen (Stahl) und Glas. Es ist ein revolutionäres Zeugnis der Baugeschichte und sucht seines Gleichen (es steht heute unter Denkmalschutz).
1903 kommt der neue Katalog mit Margarete Steiff's Wahlspruch der auch gleichzeitig Firmenpolitik ist: "Für Kinder ist nur das Beste gut genug". Margarete gibt die neue Firmenmarke bekannt "M.ST.Elefant" nachdem das Kamel die ersten Jahre Firmenlogo und Markenzeichen war, erinnert man sich wieder an die Anfänge im Spielwarengeschäft.
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